2016/04/19
ein Reisefazit nach 200 Tagen auf Tour
Zwar haben wir unsere Garderobe (wärmere Kleidung für Neuseeland) ergänzt und uns ein paar nette Campinggadgets gegönnt, nach Neuseeland wird aber wieder aussortiert. Hier im Camper ist ein wenig mehr Gepäck kein Problem.
Wir stellen beide fest, unwichtigere Dinge und Sachen aus unserem normalen Alltag werden von unserem Gehirn gerne mal in eine tief vergrabene Schublade geschoben. Der Platz wird für das aktuell Erlebte gebraucht.
Was uns erstaunt hat war der Umgang mit den „Ureinwohnern“ des jeweiligen Landes. In Australien hatten wir den Eindruck, dass die Aborigines kaum bis fast gar nicht in die Gesellschaft integriert wurden, was uns teilweise auch bestätigt wurde. Man findet die Aborigines meist in der sozial schwachen Schicht, oftmals ausgegrenzt, betrunken, herumlungernd. Von der Gesellschaft positiv erwähnt werden sie, wenn sie für den Tourismus förderlich sind. Wo sie es nicht sind, werden sie vom Touristengebieten ferngehalten. Das hat uns erschreckt.
Das Gegenteil erleben wir in Neuseeland. Hier wirken die Maori auf uns gut integriert. Sie sind in vielen Berufsgruppen vertreten, leben wie alle anderen in Neuseeland. Wir sehen viele Mischehen, treffen immer und überall auf Maoris, vor allem auf der Nordinsel. Und trotzdem bewahren sie ihre alte Kultur und Bräuche.
Toll, das zu sehen.
Das für uns paradoxe daran ist die Tatsache, dass beide Länder die gleichen Kolonialherren hatten und in ähnlicher Zeit besiedelt wurden. Wie kann da der Umgang mit der Urbevölkerung so unterschiedlich sein?
Wir vermissen weniger den Sport, weil man sich in Australien und Neuseeland wunderbar überall frei bewegen kann und auch toll wandern kann.
Essenstechnisch ist es hier auch einfacher, da es alles zu kaufen gibt was auch unsere Deutschen Supermärkte hergeben… vielleicht sogar noch mehr.
Mittlerweile
sind wir 200 Tage in der grossen weiten Welt unterwegs.
Wir
haben uns wieder ein paar Gedanken zu unseren Erlebnissen, Erkenntnissen und
Fazits gemacht und unser 100-Tage-Fazit rekapituliert und ergänzt.
Im
Vergleich zu unserem ersten Reiseabschnitt, der hauptsächlich durch Asien ging,
gibt es für diese Zeit zwei wesentliche Unterschiede. Zum einen ist die Art wie
wir Reisen komplett anders: Wir sind mit einem Camper unterwegs, nicht mehr in Hotels.
Zum anderen befinden wir uns seit 3 Monaten in einer westlich geprägten Welt.
Und
so stellen wir fest:
Campen
macht Spass
Diese
Art zu Reisen finden wir beide toll. Nach der ersten Phase des Hotel-Reisens
ist sie eine willkommene Abwechslung, etwas Neues. Vor allem aber bedeutet sie
für uns Freiheit, Unabhängigkeit, Flexibilität! Wir können immer und überall
anhalten wo wir möchten, können essen, schlafen, Pause machen wo wir möchten
und haben immer unser ganzes Hab und Gut dabei.
Ich
(Karin) hatte mal einen kleinen „Campingdurchhänger“ in Neuseeland, da war es
mir zu eng. Wenn es regnet, stürmt und kalt ist, dann wird es erst mal unbequem,
aber man gewöhnt sich daran. Mittlerweile stören mich die Regentage nicht mehr.
Alltag
Ja,
sogar auf einer Weltreise stellt sich so etwas wie Alltag ein. Vielleicht ist
das zu grossen Teilen dem Campen geschuldet, da man hier einfach einen festeren
Tagesablauf und typische „Arbeitsgänge“ hat. Wir glauben aber, dass
grundsätzlich so etwas wie ein Reisealltagsgefühl eingestellt hat. Das
Weltreisen wird immer einfacher, wir planen immer weniger, sind im Flow, lassen
uns mehr treiben und das klappt gut.
Das
Gepäck
Wir
haben, bis auf sehr wenige Dinge, wirklich gut gepackt. Das passt auch jetzt
noch! Zwar haben wir unsere Garderobe (wärmere Kleidung für Neuseeland) ergänzt und uns ein paar nette Campinggadgets gegönnt, nach Neuseeland wird aber wieder aussortiert. Hier im Camper ist ein wenig mehr Gepäck kein Problem.
Geri
hat ein gespaltenes Verhältnis zu seinen Sonnenbrillen
Unterdessen
hat er Brille Nummer 5 verloren oder zerstört… und es passiert immer wieder.
Das Budget
Auch
außerhalb Asiens schaffen wir es unser Budget zu halten. Hier versorgen wir uns
vielmehr selber und sind jederzeit mit dem eigenen Fahrzeug mobil, ohne
zusätzliche Transportkosten.
Körper
und Geist reagieren auf die Reise
Immer
wieder brauchen wir kleine Auszeiten… ja die brauchen wir auch jetzt noch, oder
vielleicht gerade jetzt. Der Kopf wird ja immer voller. Geri erholt sich super
beim Wandern. Ich (Karin) komme ab und zu mit, brauche aber auch immer wieder
meine „Alleinzeit“.Wir stellen beide fest, unwichtigere Dinge und Sachen aus unserem normalen Alltag werden von unserem Gehirn gerne mal in eine tief vergrabene Schublade geschoben. Der Platz wird für das aktuell Erlebte gebraucht.
Frisch,
fromm, fröhlich, frei
Ja,
wir fühlen uns fit, gesund und wohl! Es geht uns sehr gut.
We
did it
Was
wir von unserem Bungysprung mitnehmen: Man kann seine Angst überwinden. Es geht
und fühlt sich danach einfach super an!
Reisen
bildet
Wir
sind interessiert an Land, Kultur, Bevölkerung, Natur,… wir lesen vieles und
fragen oft nach.
Das
bleibt in unseren Erinnerungen. Vor allem aber sind es die Dialoge mit fremden und
interessanten Menschen, mit anderen oft auch aussergewöhnlichen Lebensgeschichten
und Perspektiven, die unsere Sichtweisen und Einstellungen beeinflussen und
erweitern.
Europäischer
Einfluss
Natürlich
ist in Australien und Neuseeland immer wieder der europäische Einfluss zu
spüren. Wir sind in einer uns vertrauten Welt, auch wenn diese auf der anderen
Seite des Globus liegt und vieles anders ist als bei uns.Was uns erstaunt hat war der Umgang mit den „Ureinwohnern“ des jeweiligen Landes. In Australien hatten wir den Eindruck, dass die Aborigines kaum bis fast gar nicht in die Gesellschaft integriert wurden, was uns teilweise auch bestätigt wurde. Man findet die Aborigines meist in der sozial schwachen Schicht, oftmals ausgegrenzt, betrunken, herumlungernd. Von der Gesellschaft positiv erwähnt werden sie, wenn sie für den Tourismus förderlich sind. Wo sie es nicht sind, werden sie vom Touristengebieten ferngehalten. Das hat uns erschreckt.
Das Gegenteil erleben wir in Neuseeland. Hier wirken die Maori auf uns gut integriert. Sie sind in vielen Berufsgruppen vertreten, leben wie alle anderen in Neuseeland. Wir sehen viele Mischehen, treffen immer und überall auf Maoris, vor allem auf der Nordinsel. Und trotzdem bewahren sie ihre alte Kultur und Bräuche.
Toll, das zu sehen.
Das für uns paradoxe daran ist die Tatsache, dass beide Länder die gleichen Kolonialherren hatten und in ähnlicher Zeit besiedelt wurden. Wie kann da der Umgang mit der Urbevölkerung so unterschiedlich sein?
„Der
Dialog zwischen uns beiden ist super“
Das
ist auch jetzt noch so. Wir haben uns immer noch gegenseitig viel zu erzählen,
zu diskutieren, zu erörtern. Der Gesprächsstoff geht uns nie aus. Es wird uns
nicht langweilig zusammen.
Rollenverteilung
An
unserer Rollenverteilung hat sich nichts geändert. Alles bleibt wie gehabt, nur
noch ergänzt um typische Campingaufgaben (Geri macht Frühstück, Karin macht
„Vorhängle“, etc). Zudem ist Geri der Fahrer,
weil er Beifahrer sein nicht mag und Karin ist Beifahrer, Navigator,
„Neben-an-Schläfer“, weil sie gerade Fahren nicht mag. Die einzige Strecke die
Karin gefahren ist, waren die 100 m über den Parkplatz in Nerang – und da
musste Geri das kaputte Auto schieben!
Wo
bleibt der Rhythmus?
Wir haben ihn beim Campen gefunden. Es ist hier viel einfacher einen Tagesrhythmus einzuhalten.
Wir haben ihn beim Campen gefunden. Es ist hier viel einfacher einen Tagesrhythmus einzuhalten.
Was
haben wir bisher vermisst – was nicht
Im
Grossen und Ganzen hat sich auch hier für uns kaum etwas verändert. Wir vermissen weniger den Sport, weil man sich in Australien und Neuseeland wunderbar überall frei bewegen kann und auch toll wandern kann.
Essenstechnisch ist es hier auch einfacher, da es alles zu kaufen gibt was auch unsere Deutschen Supermärkte hergeben… vielleicht sogar noch mehr.
Stillstand
ist der Tod - geh voran - bleibt alles anders
So
oft müssen wir an diesen Satz denken. Er spricht uns aus der Seele.
Alles
wird gut!
Egal
wie schief manches gelaufen ist, am Ende hat es immer irgendwie funktioniert, meistens
anders als gedacht und oftmals sogar besser als gedacht.
Dieser
Satz darf auch bei diesem Fazit nicht fehlen, so oft hat er sich behauptet.