Freitag, 18. November 2016

…und eines bleibt für immer:


Zufriedenheit – Gelassenheit – Freude 




Dienstag, 15. November 2016

Daheim ...?!

Oktober 2016 -  wieder zu Hause

Wieder zu Hause und doch so fremd… genau so fühlte es sich an.

Die ersten Tage wieder daheim waren schwierig. Wir kamen uns vor wie ein Fremdkörper in einer vertrauten Welt. Man kannte ja alles, das Zimmer, die Möbel, das Haus, die Umgebung,… aber irgendwie war es, als gehörte das nicht zu einem selbst sondern zu einem guten Freund.
Es war als würde das ganze vergangene Jahr nicht hierher passen. Als seien alle Erlebnisse und Erinnerungen zu viel für den Raum, den die Umgebung hier bot. Als würde man versuchen alle Erinnerungen in ein Vakuum zu pressen.

Immer wieder kommt bei uns beiden der Gedanke auf, einfach die Tasche neu zu packen und weiterzuziehen. Vielleicht sind wir noch zu sehr im Reiserhythmus. Und wir fragen uns öfters, was wir hier eigentlich machen, warum wir hier sind… Aber das sind emotional geleitete Fragen, das ist uns schon klar. Und wir sind beide rational genug um zu sehen, dass die Ankunft eben einfach Zeit braucht.

Wir packten ein letztes Mal unsere Taschen aus, gleich am ersten Abend, bevor wir es gar nicht schaffen. Beide redeten wir kaum, schwelgten jeder für sich in Erinnerungen und konnten die eine oder andere Träne nicht zurückhalten.

All unsere Erinnerungsstücke aus jedem Land wurden ausgebreitet und wir standen fast ein wenig erstaunt davor… Haben wir das wirklich alles gesehen und erlebt – unglaublich!

Karin: Ich habe es die ersten Tage nicht geschafft den Raum mit unseren Umzug Kartons zu betreten oder den Regionalteil der Zeitung zu lesen.
Beim Öffnen des Kleiderschranks fühlte ich mich erschlagen von zu vielen Kleidern. Ich konnte mich nicht entscheiden was ich anziehen soll… es war zu viel Auswahl.
Meine Reiseoutfits passten in eine Tasche und waren sehr überschaubar. Daran habe ich mich gewöhnt und ich mochte die Überschaubarkeit. Jetzt war ich wieder zurück im Überfluss, nicht nur mit Kleidern.
Unser Zimmer wurde „entdekoriert“. Weniger Dinge an den Wänden, weniger Dinge rumstehend, so gut das geht auf engem Raum.
Und der Kleiderschrank wurde gleich am 2. Tag ordentlich aussortiert. Acht gepackte und aussortierte Rot-Kreuz-Kleidersäcke später, ging es mir eindeutig besser, irgendwie erleichtert. Jetzt war der Blick in den Kleiderschrank ok. Trotzdem konnte ich die ersten Wochen meine Reisejacke und Schuhe nicht gegen andere Kleidung austauschen.
Mich überkam kurz die Angst, dass plötzlich das ganze Erlebte weg und nichtig sein würde und nur noch der Alltag von hier herrscht. Die Empfindungen mit einem Wimpernschlag ausgelöscht. Doch dem ist nicht so, je länger wir zurück sind, umso klarer spüren wir, dass die Spuren dieser Reise bleiben werden.

Geri: In der ersten Zeit war Verdrängung bei mir angesagt. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass alles vorbei war. Ich lebte in den ersten Tagen in der Vergangenheit und schwelgte in Erinnerungen und versuchte erst gar nicht an die jetzige Situation zu denken. Verdrängung nennt man das wohl. Ich verdrängte mein altes Leben hier in Deutschland samt dem alten (wohl grösstenteils überflüssigen) Besitzes und war dann überrascht als ich mein altes Hab und Gut wiederfand. Dies war dann die Erkenntnis „Gehört dies wirklich mir?“ und „Wann und warum habe ich das damals gekauft?“
Natürlich ist mir bewusst, dass man im Hier und Jetzt leben sollte, ist dies doch sicherlich auch eine der wichtigsten Erkenntnisse der Reise. Ausserdem stand mein Wiedereinstieg in den Job Anfang November bevor. Fakt ist aber, dass es Zeit braucht, um die „Normalität“ wiederzufinden. Aber will ich diese Normalität wirklich wieder, wie sie einmal war? Ich denke die grösste Herausforderung wird es sein, dass wir nie wieder in diese Bequemlichkeit abrutschen und uns mit dem Alltag zufrieden geben. Die Zeit ist viel zu kostbar und ich will sie intensiver nutzen.

Familie und Freunde sind ganz lieb. Sie erkunden sich immer wieder nach unserem Wohlbefinden, lassen uns in Ruhe wenn wir Ruhe brauchen und hören zu wenn wir erzählen möchten und sind wie immer. Das ist für uns sehr angenehm. Doch was soll man erzählen. Ein prall gefülltes Jahr lässt sich nicht kurz zusammenfassen. Und eigentlich wollen wir gar nicht viel erzählen… „man kann ja alles auf dem Blog nachlesen“, sagen wir oft.
In den ersten Tagen fühlen sich Gespräche manchmal ein wenig schwierig an… man möchte nicht ständig mit einem Beispiel von der Reise kommen, die andern nicht nerven. Wir gehen davon aus, dass irgendwann alle genug gehört haben. Und doch fällt uns zu jedem Gesprächsthema immer eine Anekdote von der Reise ein. Natürlich, schliesslich war das unser Leben im letzten Jahr.
Auf die Frage „und wie ist es nun in der Heimat?“ fällt es uns ebenfalls schwer eine gute Antwort zu finden. Meist sagen wir nur „irgendwie fremd“.

Das Heimkehren ist tatsächlich viel schwerer als das Losziehen. Immer wieder haben wir davon gehört, jetzt haben wir es selbst erfahren.
Vor dem Losgehen richtet sich die ganze Perspektive auf das grosse Ziel, das vor einem liegt. Man ist unter Spannung, gut beschäftigt und voller Vorfreude. Unterwegs war jeder Tag eine neue Herausforderung und ein neues Ziel. Nach dem Ankommen zu Hause ist erst mal nichts von all dem mehr vorhanden. Man fällt in eine Art „Psychisches-Vakuum“. Es fehlt im ersten Moment die Perspektive.
Wir fühlen die Schwermut, etwas von Traurigkeit und Abschied, Dinge, die wir nicht mögen und mit denen wir erst mal nicht gut umgehen können. Aber dieser Prozess gehört dazu.
Es wird einfacher, jeden Tag ein ganz kleines bisschen.
Noch fehlen uns im Moment die konkreten neuen Ideen, die definitive Perspektive. Und doch wissen wir, dass sie kommen werden. Die ersten Schritte sind getan.
Wir sind sehr gespannt!

Eine unserer wunderbaren Begegnungen, Juan Manuel aus Argentinien, der ebenfalls viel gereist ist, sagte uns zum Thema Rückkehr:
 „Es wird schwer werden. Ihr werden für die anderen immer noch gleich aussehen, aber in euren Köpfen werdet ihr euch fremd fühlen. Doch es ist auch aufregend. Ich könnt euren nächsten Lebensabschnitt völlig neu gestalten. Freut euch drauf!“

In diesem Sinne, freuen wir uns auf alles was da kommen mag!





Sonntag, 13. November 2016

unsere Weltreise - unser Fazit

Oktober 2016 -  Unser Fazit am Ende einer langen Reise um die Welt

Wir waren gut ein Jahr - 380 Tage in der grossen weiten Welt unterwegs.
Das heisst, 380 Tage voller Abenteuer, neuer Eindrücke, unglaublicher Begegnungen, vielen Herausforderungen, so manchen Grenzerfahrungen, …

Aber vor allem bedeutete es, dass wir 380 Tage einen völlig anderen Lebensstil lebten, als in unserem Leben vor der Reise.
Plötzlich hatten wir scheinbar unglaublich viel „freie“ Zeit für uns. Je länger wir unterwegs waren, desto gelassener und entspannter wurden wir, auch in schwierigen Situationen und realisierten irgendwann, dass wir frei von Alltagszwängen sind.
Wir philosophierten, diskutierten, redeten oft stundenlang über dieses und jenes, uns ging nie der Gesprächsstoff aus. Doch wir unterschätzten am Anfang  den Zeitaufwand für alltägliche Dinge. Das fing mit ganz grundsätzlichen Fragen und Aufgaben an, wie:  Wo schlafen wir, wo essen wir, wo kann man die Wäsche waschen, welche Transportmittel gibt es, was kann man hier an diesem Ort unternehmen,…

Auf einmal ist man gezwungen, sich mit realen Problemen auseinanderzusetzen, die man sonst zu Hause nicht kennt. Z.B. Wie verständige ich mich, wenn keiner meine Sprache spricht?  Gibt es in diesem Bett Wanzen? Wie kann ich meinen Ekel überwinden, weil ich es in gegebener Situation einfach muss? Was mache ich, wenn eine Meute Strassenhunde auf mich losrennt?
Man ist oft, vor allem unbewusst, damit beschäftigt, Antworten auf solche Fragen zu finden.
Das wird manchmal zur Herausforderung, besonders wenn noch die kulturellen Unterschiede des jeweiligen Landes mit einfliessen.
Hinzu kommt der Abgleich der Realität mit den eigenen Vorstellungen. Immer wieder widerlegten neue Erfahrungen die geltenden Bilder in unseren Köpfen über Menschen, Kulturen, Vorurteile, Klischees. Das ist teilweise wunderbar, bereichernd, gab uns neue Sichtweisen, aber es ist manchmal auch anstrengend mit diesen Vorurteilen und fixen Bildern umzugehen.

Wenn jeder Tag anders ist, wenn es keine festen Strukturen im Leben gibt, kann das sehr anstrengend sein. Und so wurde eine Art „Reisealltag“ wichtig. Regelmäßigkeit wie .B. lange Kaffee trinken, Lesezeiten, Filme auf dem PC schauen …taten gut und gaben uns ein Gefühl von Alltag.
Diese Reise hatte für uns auch viel mit persönlicher Freiheit zu tun. Die freie Selbstbestimmung und die eigenen Entscheidungen vor niemandem rechtfertigen zu müssen, hatte für uns einen hohen Stellenwert und wir lernten sie als äußerst kostbares Gut zu schätzen.

Nach so vielen, teils unglaublichen Erlebnissen und Eindrücken, wissen wir beide, dass wir dem Ende der Reise nicht nur entgegentreten müssen, sondern dass das Ende auch gut ist. Unsere Köpfe sind voll. Teilweise sind wir müde vom Weiterziehen, immer wieder Taschen packen. Besonders wenn wir einen Rhythmus in einer neuen Umgebung gefunden hatten. Wir hatten immer weniger Lust, ständig wieder bei Null anzufangen. Wir möchten wieder einen festen Ort zum „sein“ und wissen beide, dass wir neue Ziele brauchen, bevor man sich verliert im Reiseflow.
Am Ende dieser langen Reise wurden wir nachdenklicher und es kamen natürlich auch Fragen auf:
Hat uns die Reise verändert?   Was nehmen wir mit für unseren „neuen Alltag“?   Was haben wir unterwegs gelernt?    Wovor haben wir Angst?   Worauf freuen wir uns jetzt?
Diese Fragen zu beantworten ist gar nicht so leicht. Vermutlich wird erst die Zeit zeigen, was die Reise tatsächlich nachhaltig an Auswirkungen auf uns hat.
Wir sehen uns nun vor einer neuen Herausforderung: Dem Heimkehren.
Während die Entscheidung für diese Reise und das „Losziehen“ für uns beide gefühlsmässig ganz einfach war, merkten wir nun, wie schwierig das „Zurückzukehren“ doch ist.

Haben wir noch vor der Reise geglaubt, wichtige Lebensfragen und Entscheidungen während dieser Reise zu treffen, so stellten wir fest, dass dies „unterwegs“ überhaupt nicht möglich war.
Wir waren in einem anderen Alltag, fast einem anderen Leben, wie sollten wir da Entscheidungen über eine Realität „zu Hause“, weit weg von dem Hier und Jetzt treffen können.
Aber ein Satz kam uns immer wieder in Erinnerung:
„Stillstand ist der Tod - geh voran - bleibt alles anders“! Daran möchten so gerne daran festhalten.

Nun ist sie zu Ende, die grosse Reise, die Ausnahmezeit, das Abenteurer.
Dieses unglaubliche Jahr hat uns so gut gefallen, dass wir manchmal nicht glauben können oder wollen, dass es vorbei ist. Wir hatten Glück, mussten uns nicht mit Krankheiten, Unfällen oder Diebstählen herumschlagen. Bis auf kleine Wehwehchen, ein paar kleine Verluste von iPod, Sonnenbrillen etc. und dem KO unserer Kamera lief alles super. Vielleicht ist es uns auch deshalb so schwer gefallen, loszulassen.
Wir haben so viel gesehen, waren in den unterschiedlichsten Landschaften, Kulturen und Klimazonen unterwegs. Wir standen auf hohen Bergen, schnorchelten in den Meeren, stapften durch den Schnee, schwitzten in den Tropen, waren in der Wüste, erlebten den Monsun und vieles, vieles mehr. Man könnte meinen wir hätten sie gesehen, die ganze Welt… Doch die Welt ist noch so viel grösser, hat noch so viel mehr zu bieten. Und wir haben noch jede Menge Ziele für die Zukunft. 

Wir haben in unserem Blog versucht, neben dem eigentlichen Reisebericht unsere Erkenntnisse festzuhalten. Kleine Erkenntnisse, die man ja eigentlich jeden Tag hat. Oft ist man sich dessen bloß nicht bewusst. Manchmal waren es wirklich nur Kleinigkeiten, wie z.B. patagonischer Kaffee schmeckt schlecht oder Nasenbären klauen einem gerne das Essen.
Aber manchmal waren es auch bedeutendere Dinge. Zum Beispiel die Erinnerung daran wie das Jahr vor der Abreise für uns verlief.
Alles was sich zuerst so schwierig und unüberwindbar angehört hat, klappte, wenn man es erst mal anging, meist ganz einfach. Wir besprachen rechtzeitig unsere Jobsituation, lösten unsere Wohnung auf, zogen um, meisterten alle Behördengänge besser als erwartet und heirateten noch schnell (inkl. selbstgenähtem Hochzeitskleid!).
„Schaffen wir das alles?“, fragten wir uns manchmal ... „Aber klar! Wir sind so drin im Run, da bekommen wir das auch noch hin“ Und tatsächlich - alles klappte!
Das war auch schon unsere erste Erkenntnis, noch bevor es überhaupt losging: Man wird sehr effizienter, bekommt so viel mehr hin als man denkt, und:
Es fühlt sich wunderbar an, wenn man ein grosses Ziel vor Augen hat!
Auch das möchten wir gerne für die Zukunft erhalten - den Status Quo vor der Reise und ein neues Ziel.

Aber die wirklich große Erkenntnis dieser Reise, vielleicht das Kernfazit ist für uns:
 „Alles wird gut!“
Daran glauben wir heute mehr denn je. Diese Reise hat das so oft bewiesen.
Egal wie schwierig manche Situation war, egal wie seltsam die Dinge manchmal liefen… am Ende hat alles geklappt, es gab immer eine Möglichkeit, eine Lösung und vor allem gab es immer Hilfe durch andere Leute.
An diesem Gedanken wollen wir festhalten.

Daran glauben wir auch in unserem neuen Alltag zu Hause!

Oktober 2015 

Oktober 2016

Donnerstag, 10. November 2016

Letzter Halt: Hamburg ! oder: Heimfinden nach Deutschland

2016/10/12 – 2016/10/17 – Hamburg, Deutschland

Dienstag der 12.Oktober 8:25 Uhr … Ankunft in Hamburg. Wir sind zurück!
Und doch noch nicht ganz. Wir haben Hamburg, unser allerletztes Ziel sehr bewusst gewählt, als „Eingewöhnungsphase“ für Deutschland. Eine Stadt, die wir mögen und kennen ohne nochmal das Gefühl zu haben, bestimmte Dinge besuchen zu müssen. Eben nur Dasein, herumschlendern, ausschlafen, ankommen, bevor es dann endgültig in den Süden nach „Hause“ geht.
Als wir in Hamburg ankamen, war der Begriff Heimat für uns surreal. Unser Hirn fühlte sich an wie „Matsch“, wir waren völlig übermüdet und emotional aufgewühlt.
Wir versuchten den ersten Tag mit Mühe und Not wach zu überstehen, um den Folgen des Jetlags entgegen zu wirken. Trotzdem hatten wir die folgenden Tage ein äußerst hohes Schlafbedürfnis, was wohl nicht nur am Jetlag, sondern vielmehr an der „emotionalen Müdigkeit“ lag.

Wir hatten uns eine Wohnung mitten in der Stadt gemietet und ließen uns ohne Pläne vom Großstadtleben treiben. Wir besuchten das Gewürzmuseum und erinnerten uns bei vielen Gewürzen an die tollen Essen und Geschmäcker unserer Reise. Wir schlenderten über den Isemarkt und staunten tatsächlich ein bisschen über die Vielfalt der heimischen Märkte. Wir genossen das typische Fischbrötchen am Hafen, das Mettbrötchen und überhaupt die tolle Auswahl an Backwaren. Wir schauten im Schellfischposten vorbei, machten ein paar Erledigungen und spazierten durch die Stadt.
Und natürlich waren wir wieder in der Kaffee-Rösterei, wo es herrliche Kaffeespezialitäten aus fernen Ländern gab. Diesmal waren uns die meisten Kaffeeherkunftsländer und sogar die Kaffees selber bekannt. Wir schätzen den guten Geschmack des außergewöhnlichen Kaffees nun umso mehr, haben wir doch unterwegs so einige besondere Kaffeeerfahrungen gemacht.

Kleine Anekdote noch am Rande: Gleich zu Beginn machten wir Bekanntschaft mit der Polizei, als wir unser Restgeld umtauschen wollten. Da hatte sich doch tatsächlich eine „Blüte“ untergeschmuggelt. Na toll. Da reisen wir ein Jahr lang um die Welt, ohne geldtechnische Zwischenfälle und dann passiert es in der Heimat.

Auch zwischenmenschlich war Hamburg zum Abschluss nochmal eine schöne Erfahrung. So waren wir beide überrascht wie freundlich die Menschen hier waren… vielleicht hatten wir uns unterwegs doch ein zu klischeehaftes Bild der Deutschen zugelegt. Hier wurden wir eines Besseren belehrt, was uns freute.
Wir begegneten einem tollen Digeridoo-Spieler der ebenfalls um die Welt gereist war und unter anderem in Mebourne gespielt hatte. Mit ihm tauschten wir ein wenig Reiseerfahrungen aus.
Dann war da noch Chris von "Chris` Kochtüte" mit einem super Geschäftsmodell, das uns zwei leckere Abendessen und eine nette Unterhaltung einbrachte.

Dann stiegen wir das letzte Mal mit vollem Gepäck in den Zug… In den 7 Stunden Fahrt in Richtung Süden nach Rheinfelden durchlebten wir sämtliche Gefühlsstadien, unsere Emotionen glichen einer Achterbahn. Wir wollten nicht nach Hause… diese Reise sollte niemals aufhören… und doch freuten wir uns alle wiederzusehen… puh, war diese Fahrt anstrengend













Donnerstag, 27. Oktober 2016

Fazit letzte Reiseetappe

Oktober 2016 - ein Fazit zur letzten Reiseetappe

Unseren dritten und letzten Reiseabschnitt verbrachten wir in der lateinamerikanischen Welt. Wir kamen hier den grössten Teil in Hostals (Pensionen) unter, zum einen sind die hier sehr verbreitet, zum anderen war uns der persönliche Kontakt zum „Hausherr“ (oftmals Familien) sehr viel lieber als die anonyme Hotelwelt. Und wann immer möglich, wählten wir ein eigenes Apartment oder gar ein kleines Häuschen. Zudem sind wir viel mobiler. Das Busnetz ist in gesamt Lateinamerika super, der Standard der Busse aber sehr verschieden. Ab Chile sind wir wieder viel mit Mietautos unterwegs, was definitiv unsere liebste Reiseart ist, weil völlig unabhängig.
So unterschied sich dieser Abschnitt reisetechnisch auch wieder deutlich von den ersten beiden Abschnitten, wo wir zuerst nur in Hotels und anschliessend in Campern unterwegs waren.

Dazwischen gab es eine Pause vom Reisen – Honduras!
Hier waren wir 3 Wochen mitten im Leben von Vero und Thomas. Nicht einfach auf Reisen, sondern an einem Ort mitten drin. Das tat unglaublich gut. Dort auch noch Daniela, also ein Stückchen Heimat zu treffen und als Freunde wie früher alle zusammen zu sein, war einfach toll. Es war ein sehr besonderer Abschnitt dieser Reise. Wir verbrachten insgesamt 1 Monat in einem Land, das wir zuvor bereits bereist hatten. Es war uns also nicht alles fremd hier und doch haben wir viel Neues kennengelernt.

Die lateinamerikanische Kultur haben wir beide sehr ins Herz geschlossen. Klar unterscheidet sie sich teilweise deutlich von unserer Kultur, doch besonders die Herzlichkeit, die Offenheit und das Temperament der Menschen hat uns hier sehr beeindruckt und wird sicher ihre Spuren hinterlassen.
Und zu unseren letzten beiden Fazits stellen wir nun ergänzend fest:
Alltag
Es hat sich ein Reisealltagsgefühl eingestellt. Wir planen fast nichts mehr, sind im Flow, lassen uns treiben und das klappt super! 

Das Gepäck
Wir haben wirklich gut gepackt. Das stimmt auch jetzt noch!
Ein paar Dinge wurden ausgetauscht. Jeder Handgriff nach einer bestimmten Sache sitzt. Die Tasche ist unterdessen schnell wie nie gepackt. Wir mögen die Überschaubarkeit. 

Das  Budget
Wir merken, dass wir im letzten Drittel unserer Reise gerne mal die bequemere Alternative wählen (ein etwas besseres Hotel, doch lieber schnell fliegen als lange Busfahrten, etc.). Das kostet auch immer ein bisschen mehr, aber wir liegen nach wie vor in unserem Rahmen.

Körper und Geist
Wir brauchen nach wie vor kleine Auszeiten, die wir uns auch gerne gönnen, jeder auf seine Art.

Reisen bildet
Aber klar doch! Immer noch sind wir interessiert und teilweise fasziniert an Land, Kultur, Bevölkerung, Natur,… Und es sind es die Dialoge mit den Menschen, die unsere Sichtweisen und Einstellungen am meisten beeinflussen und erweitern.

Europäischer Einfluss
Auch in Südamerika ist der europäische Einfluss immer wieder zu spüren. Je nach Land und Region mal mehr mal weniger.  In Chile können wir sogar teilweise den deutschsprachigen Einfluss erkennen.
Der einstige europäische Kolonialherr hat in Südamerika sehr deutlich seine Spuren hinterlassen.

Zwischen uns
Wir haben uns immer noch gegenseitig so viel zu erzählen, zu diskutieren, zu erörtern. Es wird uns nicht langweilig zusammen. Wir sind ein Team, mehr denn je. Und uns gegenseitig wohl auch näher denn je.

Was haben wir vermisst
Das Vermisste wird immer weniger. Am ehesten das typische Essen von zu Hause. Ansonsten sind wir mittlerweile an unser sehr überschaubares Hab und Gut gewöhnt. Es fühlt sich gut an, wenig zu besitzen. Wahrscheinlich weil man weiss, dass es nur auf Zeit ist.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Erkenntnis der Woche 51

Erkenntnis der Woche in Rio de Janeiro, Brasil


In Rio gilt – weniger ist mehr. Das Auffälligste bei den Leuten in Rio ist vermutlich wirklich, dass man selten so freizügige Menschen sieht, was den Kleidungsstil betrifft (nicht einmal die Australier rennen so rum!). Schuhe: maximal Flip-Flops, Shirt: bei Männern eher nein, bei Frauen manchmal und die Hosen: (oder eher Höschen) sind doch recht knapp bemessen. Bikinis gab es fast ausschliesslich mit Tanga und die Badeshorts der Männer waren wie bereits beschrieben eher Unterhosen. Wir beide fielen mit unseren T-Shirts und Bahamas-Shorts richtig auf.

Rezept 31, Rio de Janeiro, Brasilien

Suco con ananas, manga e gengibre

1 Ananas/1 Mango/2 cm Stück Ingwer/1 Limette/Zucker/Wasser/Eiswürfel

1. Früchte waschen. Blätter von Ananas sowie Kern der Mango entfernen.
2. Früchte in grobe Stücke schneiden, Limette halbieren. Schälen ist nicht notwendig, da der Saft noch gesiebt wird.
3. Früchte mit Ingwer mixen und etwas Wasser hinzufügen, damit die Masse sich durch ein Sieb streichen lässt.

4. Gesiebte Fruchtmasse wieder in den Mixer und mit Zucker (je nach Geschmack), Wasser (je nach gewünschter Konsistenz) und Eis aufmixen.



Über den Wolken ...

2016/10/08 – Rio de Janeiro, Brasil

Ein absolutes Highlight kam noch. Wir wollten auf unserer Reise immer einen Gleitschirmflug machen und ganz zum Abschluss, fast am letzten Tag, machten wir dann noch einen. Es musste einfach so sein, denn sogar das wechselhafte Wetter hat an diesem Tag perfekt gepasst.

Als wir mit unseren beiden Piloten Flavio (Karins Pilot) und Andre (etwa einen Kopf kleiner als Geri) auf der Absprungrampe etwa 600 Meter über Rio standen, hatten wir schon ein mulmiges Gefühl, aber auch Vorfreude auf den Flug. Eine Schrecksekunde gab es dann noch als Andre auf der Startrampe ausrutschte, während er einem Kollegen helfen wollte und beinahe von der Rampe gefallen wäre. Er wäre vermutlich „nur“ 3 Meter in irgendwelche Bäume und Büsche gefallen. Es sah aber recht wild aus. Das war ja schon mal ein guter Start und uns wurde es dann noch ein wenig mulmiger. Aber dies war alles völlig egal, denn als wir beide in der Luft waren und Rio von oben sahen, konnten wir nur noch staunen – einfach nur „WOW!“. Unglaublich schön. Wir beide durften ab der Hälfte dann auch selber navigieren und übernahmen die „Steuerung“ von unseren Piloten. Ein herrliches Gefühl, als wir zuerst über Berge und Wälder (Rio hat den grössten Stadtwald der Erde) und dann später über Häuser und Strände flogen. Ein großartiger Abschluss unserer Reise.














Yoda und Kevin on Tour 23

 Zum Abschluss sind Yoda und Kevin mit uns in Basilien und Rio de Janeiro

Sie sind am Staudamm Itaipu ...
Sie bestaunen im Botanischen Garten in Curitiba ...
Sie realxen am Strand in Arraial do Cabo ...
Sie geniessen den Abschluss mit uns in Rio ...







Rio, Rio

2016/10/04 – 2016/10/11 – Rio de Janeiro, Brasil

Unsere letzte Station und sicherlich auch ein Höhepunkt war Rio. Wir haben auf unseren Reisen wohl selten eine so lockere und lebendige Stadt wie Rio de Janeiro gesehen. Überall Cafes, Restaurants und Bars und selbstverständlich lange Strände, wo am Wochenende Massen von Brasilianern sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Hier an den Stränden wird dann der ganze Tag verbracht, gegessen und lecker Caipirnhas getrunken und natürlich Fussball im Sand gespielt. Selbstverständlich ist auch das „Sehen und Gesehen werden“ ein grosses Thema hier in Rio. Man zeigt gerne und ausgiebig was für einen tollen (oder oft auch eher weniger tollen) Körper man hat, indem man so wenig Stoff trägt wie möglich. Dies ist manchmal ganz hübsch anzuschauen, aber meistens doch eher skurril, wenn zum Beispiel ältere Männer bis auf eine kleine, weisse Badehose (erinnerte eher an eine knappe Unterhose) bekleidet, mitten durch die Stadt laufen. Wer’s mag!

Wir hatten unsere Unterkunft perfekt gewählt, denn wir hatten ein Apartment mitten in Ipanema mit etwa 5 Minuten Fussweg zu den beiden Stränden von Copacabana und Ipanema – einfach toll. Da auch die Metrostation in unmittelbarer Nähe und das Busnetz ebenfalls einfach zu benutzen war, sind wir mit dem öffentlichen Verkehr überall hin gefahren. Gefährlich war da nichts, auch wenn man mal durch die ärmeren Favelas gefahren ist. Überhaupt waren die Metro und die ganze Stadt extrem sauber und herausgeputzt, was natürlich an Olympia gelegen haben dürfte. Für uns war dies natürlich wunderbar so. Auch die in den Medien angebrachten Vorbehalte mit Zika waren in Rio selbst, längst nicht so präsent. In der Woche, die wir in Rio verbrachten, (vermutlich da auch noch Winter war) haben wir so gut wir keine Moskitos gesehen.

Rio ist eine Stadt die aufgrund ihrer spektakulären Lage so berühmt ist und so machten wir uns natürlich auf zum Zuckerhut und zur Christurstatue hinauf. Die Blicke über die Stadt waren atemberaubend, aber man musste schon den richtigen Tag und Zeitpunkt abwarten, da das Wetter oft neblig oder wolkenverhangen war. Auch der Besuch in einer Favela, einem Armenviertel, war unglaublich interessant. Mit unserem Führer sich wir mitten durch die verwinkelten Gassen gewandert – Sehr lehrreich.

Nachdem sich langsam die Tage in Rio dem Ende zu neigten und der geplante Abflug Richtung Deutschland immer näher rückte, machte sich auch etwas Schwermut und Trübsal bei uns breit. Wir sassen dann bei Sonnenuntergang am Strand von Ipanema und mussten an dieses unglaubliche und spektakuläre vergangene Jahr zurückdenken. Einfach Wahnsinn. Und jetzt wieder zurück ins „normale“ Leben. Das konnten wir uns zu diesem Zeitpunkt einfach nicht vorstellen...


Und so sagen wir: Chao, Adios, Sayounara, видеть снова, ver de novo, Kia ora, sampai lumpa, Li hai und Good bye liebe Welt.

Es gibt noch so viel mehr zu entdecken… wir kommen wieder – ganz bestimmt!




Der Zuckerhut




So änderte sich das Wetter innerhalb von einer Minute


Caipifrutas - Caipi mit Frucht


An der Copacabana



Nationalpark Tijuca - der Stadtwald von Rio




Cristo Redendor - die Christusstatue






Escandaria Selaron





Ipanema - das Szeneviertel in Rio




Nur hier in Rio - Polizisten in Shorts


Die Favela Riconha