The Big Trip
Freitag, 18. November 2016
Dienstag, 15. November 2016
Daheim ...?!
Oktober
2016 - wieder zu Hause
Wieder zu
Hause und doch so fremd… genau so fühlte es sich an.
Die ersten Tage wieder daheim waren
schwierig. Wir kamen uns vor wie ein Fremdkörper in einer vertrauten Welt. Man
kannte ja alles, das Zimmer, die Möbel, das Haus, die Umgebung,… aber irgendwie
war es, als gehörte das nicht zu einem selbst sondern zu einem guten Freund.
Es war als
würde das ganze vergangene Jahr nicht hierher passen. Als seien alle Erlebnisse
und Erinnerungen zu viel für den Raum, den die Umgebung hier bot. Als würde man
versuchen alle Erinnerungen in ein Vakuum zu pressen.
Immer wieder
kommt bei uns beiden der Gedanke auf, einfach die Tasche neu zu packen und
weiterzuziehen. Vielleicht sind wir noch zu sehr im Reiserhythmus. Und wir
fragen uns öfters, was wir hier eigentlich machen, warum wir hier sind… Aber
das sind emotional geleitete Fragen, das ist uns schon klar. Und wir sind beide
rational genug um zu sehen, dass die Ankunft eben einfach Zeit braucht.
Wir packten
ein letztes Mal unsere Taschen aus, gleich am ersten Abend, bevor wir es gar
nicht schaffen. Beide redeten wir kaum, schwelgten jeder für sich in
Erinnerungen und konnten die eine oder andere Träne nicht zurückhalten.
All unsere
Erinnerungsstücke aus jedem Land wurden ausgebreitet und wir standen fast ein
wenig erstaunt davor… Haben wir das wirklich alles gesehen und erlebt –
unglaublich!
Karin: Ich habe es die ersten Tage
nicht geschafft den Raum mit unseren Umzug Kartons zu betreten oder den Regionalteil
der Zeitung zu lesen.
Beim Öffnen des Kleiderschranks fühlte
ich mich erschlagen von zu vielen Kleidern. Ich konnte mich nicht entscheiden
was ich anziehen soll… es war zu viel Auswahl.
Meine Reiseoutfits passten in eine
Tasche und waren sehr überschaubar. Daran habe ich mich gewöhnt und ich mochte
die Überschaubarkeit. Jetzt war ich wieder zurück im Überfluss, nicht nur mit
Kleidern.
Unser Zimmer wurde „entdekoriert“.
Weniger Dinge an den Wänden, weniger Dinge rumstehend, so gut das geht auf engem
Raum.
Und der Kleiderschrank wurde gleich am
2. Tag ordentlich aussortiert. Acht gepackte und aussortierte
Rot-Kreuz-Kleidersäcke später, ging es mir eindeutig besser, irgendwie
erleichtert. Jetzt war der Blick in den Kleiderschrank ok. Trotzdem konnte ich
die ersten Wochen meine Reisejacke und Schuhe nicht gegen andere Kleidung
austauschen.
Mich überkam
kurz die Angst, dass plötzlich das ganze Erlebte weg und nichtig sein würde und
nur noch der Alltag von hier herrscht. Die Empfindungen mit einem Wimpernschlag
ausgelöscht. Doch dem ist nicht so, je länger wir zurück sind, umso klarer
spüren wir, dass die Spuren dieser Reise bleiben werden.
Geri: In der ersten Zeit war
Verdrängung bei mir angesagt. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass alles
vorbei war. Ich lebte in den ersten Tagen in der Vergangenheit und schwelgte in
Erinnerungen und versuchte erst gar nicht an die jetzige Situation zu denken. Verdrängung
nennt man das wohl. Ich verdrängte mein altes Leben hier in Deutschland samt
dem alten (wohl grösstenteils überflüssigen) Besitzes und war dann überrascht
als ich mein altes Hab und Gut wiederfand. Dies war dann die Erkenntnis „Gehört
dies wirklich mir?“ und „Wann und warum habe ich das damals gekauft?“
Natürlich ist mir bewusst, dass man im
Hier und Jetzt leben sollte, ist dies doch sicherlich auch eine der wichtigsten
Erkenntnisse der Reise. Ausserdem stand mein Wiedereinstieg in den Job Anfang November
bevor. Fakt ist aber, dass es Zeit braucht, um die „Normalität“ wiederzufinden.
Aber will ich diese Normalität wirklich wieder, wie sie einmal war? Ich denke
die grösste Herausforderung wird es sein, dass wir nie wieder in diese
Bequemlichkeit abrutschen und uns mit dem Alltag zufrieden geben. Die Zeit ist
viel zu kostbar und ich will sie intensiver nutzen.
Familie und Freunde sind ganz lieb.
Sie erkunden sich immer wieder nach unserem Wohlbefinden, lassen uns in Ruhe
wenn wir Ruhe brauchen und hören zu wenn wir erzählen möchten und sind wie
immer. Das ist für uns sehr angenehm. Doch was soll man erzählen. Ein prall
gefülltes Jahr lässt sich nicht kurz zusammenfassen. Und eigentlich wollen wir
gar nicht viel erzählen… „man kann ja alles auf dem Blog nachlesen“, sagen wir
oft.
In den ersten Tagen fühlen sich
Gespräche manchmal ein wenig schwierig an… man möchte nicht ständig mit einem
Beispiel von der Reise kommen, die andern nicht nerven. Wir gehen davon aus,
dass irgendwann alle genug gehört haben. Und doch fällt uns zu jedem Gesprächsthema
immer eine Anekdote von der Reise ein. Natürlich, schliesslich war das unser
Leben im letzten Jahr.
Auf die Frage „und wie ist es nun in
der Heimat?“ fällt es uns ebenfalls schwer eine gute Antwort zu finden. Meist
sagen wir nur „irgendwie fremd“.
Das Heimkehren ist tatsächlich viel
schwerer als das Losziehen. Immer wieder haben wir davon gehört, jetzt haben
wir es selbst erfahren.
Vor dem Losgehen richtet sich die
ganze Perspektive auf das grosse Ziel, das vor einem liegt. Man ist unter Spannung,
gut beschäftigt und voller Vorfreude. Unterwegs war jeder Tag eine neue
Herausforderung und ein neues Ziel. Nach dem Ankommen zu Hause ist erst mal
nichts von all dem mehr vorhanden. Man fällt in eine Art „Psychisches-Vakuum“. Es
fehlt im ersten Moment die Perspektive.
Wir fühlen die Schwermut, etwas von
Traurigkeit und Abschied, Dinge, die wir nicht mögen und mit denen wir erst mal
nicht gut umgehen können. Aber dieser Prozess gehört dazu.
Es wird einfacher, jeden Tag ein ganz
kleines bisschen.
Noch fehlen uns im Moment die
konkreten neuen Ideen, die definitive Perspektive. Und doch wissen wir, dass
sie kommen werden. Die ersten Schritte sind getan.
Wir sind sehr gespannt!
Eine unserer wunderbaren Begegnungen,
Juan Manuel aus Argentinien, der ebenfalls viel gereist ist, sagte uns zum
Thema Rückkehr:
„Es wird schwer werden. Ihr werden für die
anderen immer noch gleich aussehen, aber in euren Köpfen werdet ihr euch fremd
fühlen. Doch es ist auch aufregend. Ich könnt euren nächsten Lebensabschnitt
völlig neu gestalten. Freut euch drauf!“
In diesem Sinne, freuen wir uns auf
alles was da kommen mag!
Sonntag, 13. November 2016
unsere Weltreise - unser Fazit
Oktober
2016 - Unser Fazit am Ende einer langen
Reise um die Welt
Wir
waren gut ein Jahr - 380 Tage in der grossen weiten Welt unterwegs.
Das heisst, 380 Tage voller Abenteuer, neuer Eindrücke,
unglaublicher Begegnungen, vielen Herausforderungen, so manchen
Grenzerfahrungen, …
Aber vor allem bedeutete es, dass wir 380 Tage einen
völlig anderen Lebensstil lebten, als in unserem Leben vor der Reise.
Plötzlich
hatten wir scheinbar unglaublich viel „freie“ Zeit für uns. Je länger wir
unterwegs waren, desto gelassener und entspannter wurden wir, auch in
schwierigen Situationen und realisierten irgendwann, dass wir frei von
Alltagszwängen sind.
Wir
philosophierten, diskutierten, redeten oft stundenlang über dieses und jenes,
uns ging nie der Gesprächsstoff aus. Doch wir unterschätzten am Anfang den Zeitaufwand für alltägliche Dinge. Das
fing mit ganz grundsätzlichen Fragen und Aufgaben an, wie: Wo schlafen wir, wo essen wir, wo kann man
die Wäsche waschen, welche Transportmittel gibt es, was kann man hier an diesem
Ort unternehmen,…
Auf
einmal ist man gezwungen, sich mit realen Problemen auseinanderzusetzen, die
man sonst zu Hause nicht kennt. Z.B. Wie verständige ich mich, wenn keiner
meine Sprache spricht? Gibt es in diesem
Bett Wanzen? Wie kann ich meinen Ekel überwinden, weil ich es in gegebener
Situation einfach muss? Was mache ich, wenn eine Meute Strassenhunde auf mich
losrennt?
Man
ist oft, vor allem unbewusst, damit beschäftigt, Antworten auf solche Fragen zu
finden.
Das
wird manchmal zur Herausforderung, besonders wenn noch die kulturellen
Unterschiede des jeweiligen Landes mit einfliessen.
Hinzu
kommt der Abgleich der Realität mit den eigenen Vorstellungen. Immer wieder
widerlegten neue Erfahrungen die geltenden Bilder in unseren Köpfen über
Menschen, Kulturen, Vorurteile, Klischees. Das ist teilweise wunderbar,
bereichernd, gab uns neue Sichtweisen, aber es ist manchmal auch anstrengend
mit diesen Vorurteilen und fixen Bildern umzugehen.
Wenn jeder Tag anders ist, wenn es keine festen
Strukturen im Leben gibt, kann das sehr anstrengend sein. Und so wurde eine Art
„Reisealltag“ wichtig. Regelmäßigkeit wie .B. lange Kaffee trinken, Lesezeiten,
Filme auf dem PC schauen …taten gut und gaben uns ein Gefühl von Alltag.
Diese
Reise hatte für uns auch viel mit persönlicher Freiheit zu tun. Die freie
Selbstbestimmung und die eigenen Entscheidungen vor niemandem rechtfertigen zu
müssen, hatte für uns einen hohen Stellenwert und wir lernten sie als äußerst
kostbares Gut zu schätzen.
Nach so vielen, teils unglaublichen Erlebnissen und Eindrücken,
wissen wir beide, dass wir dem Ende der Reise nicht nur entgegentreten müssen,
sondern dass das Ende auch gut ist. Unsere Köpfe sind voll. Teilweise sind wir
müde vom Weiterziehen, immer wieder Taschen packen. Besonders wenn wir einen
Rhythmus in einer neuen Umgebung gefunden hatten. Wir hatten immer weniger Lust,
ständig wieder bei Null anzufangen. Wir möchten wieder einen festen Ort zum
„sein“ und wissen beide, dass wir neue Ziele brauchen, bevor man sich verliert
im Reiseflow.
Am
Ende dieser langen Reise wurden wir nachdenklicher und es kamen natürlich auch
Fragen auf:
Hat
uns die Reise verändert? Was nehmen wir
mit für unseren „neuen Alltag“? Was
haben wir unterwegs gelernt? Wovor
haben wir Angst? Worauf freuen wir uns
jetzt?
Diese Fragen zu beantworten ist gar nicht so leicht.
Vermutlich wird erst die Zeit zeigen, was die Reise tatsächlich nachhaltig an
Auswirkungen auf uns hat.
Wir
sehen uns nun vor einer neuen Herausforderung: Dem Heimkehren.
Während
die Entscheidung für diese Reise und das „Losziehen“ für uns beide
gefühlsmässig ganz einfach war, merkten wir nun, wie schwierig das
„Zurückzukehren“ doch ist.
Haben
wir noch vor der Reise geglaubt, wichtige Lebensfragen und Entscheidungen während
dieser Reise zu treffen, so stellten wir fest, dass dies „unterwegs“ überhaupt
nicht möglich war.
Wir
waren in einem anderen Alltag, fast einem anderen Leben, wie sollten wir da
Entscheidungen über eine Realität „zu Hause“, weit weg von dem Hier und Jetzt
treffen können.
Aber
ein Satz kam uns immer wieder in Erinnerung:
„Stillstand
ist der Tod - geh voran - bleibt alles anders“! Daran möchten so gerne daran
festhalten.
Nun
ist sie zu Ende, die grosse Reise, die Ausnahmezeit, das Abenteurer.
Dieses
unglaubliche Jahr hat uns so gut gefallen, dass wir manchmal nicht glauben
können oder wollen, dass es vorbei ist. Wir hatten Glück, mussten uns nicht mit
Krankheiten, Unfällen oder Diebstählen herumschlagen. Bis auf kleine
Wehwehchen, ein paar kleine Verluste von iPod, Sonnenbrillen etc. und dem
KO unserer Kamera lief alles super. Vielleicht ist es uns auch deshalb so
schwer gefallen, loszulassen.
Wir
haben so viel gesehen, waren in den unterschiedlichsten Landschaften, Kulturen
und Klimazonen unterwegs. Wir standen auf hohen Bergen, schnorchelten in
den Meeren, stapften durch den Schnee, schwitzten in den Tropen, waren in der
Wüste, erlebten den Monsun und vieles, vieles mehr. Man
könnte meinen wir hätten sie gesehen, die ganze Welt… Doch die Welt ist noch so
viel grösser, hat noch so viel mehr zu bieten. Und wir haben noch jede Menge
Ziele für die Zukunft.
Wir
haben in unserem Blog versucht, neben dem eigentlichen Reisebericht unsere
Erkenntnisse festzuhalten. Kleine Erkenntnisse, die man ja eigentlich jeden Tag
hat. Oft ist man sich dessen bloß nicht bewusst. Manchmal waren es wirklich nur
Kleinigkeiten, wie z.B. patagonischer Kaffee schmeckt schlecht oder Nasenbären
klauen einem gerne das Essen.
Aber
manchmal waren es auch bedeutendere Dinge. Zum Beispiel die Erinnerung daran
wie das Jahr vor der Abreise für uns verlief.
Alles
was sich zuerst so schwierig und unüberwindbar angehört hat, klappte, wenn man
es erst mal anging, meist ganz einfach. Wir besprachen rechtzeitig unsere
Jobsituation, lösten unsere Wohnung auf, zogen um, meisterten alle Behördengänge
besser als erwartet und heirateten noch schnell (inkl. selbstgenähtem
Hochzeitskleid!).
„Schaffen
wir das alles?“, fragten wir uns manchmal ... „Aber klar! Wir sind so drin im Run,
da bekommen wir das auch noch hin“ Und tatsächlich - alles klappte!
Das
war auch schon unsere erste Erkenntnis, noch bevor es überhaupt losging: Man
wird sehr effizienter, bekommt so viel mehr hin als man denkt, und:
Es
fühlt sich wunderbar an, wenn man ein grosses Ziel vor Augen hat!
Auch
das möchten wir gerne für die Zukunft erhalten - den Status Quo vor der Reise
und ein neues Ziel.
Aber
die wirklich große Erkenntnis dieser Reise, vielleicht das Kernfazit ist für
uns:
„Alles wird gut!“
Daran
glauben wir heute mehr denn je. Diese Reise hat das so oft bewiesen.
Egal
wie schwierig manche Situation war, egal wie seltsam die Dinge manchmal liefen…
am Ende hat alles geklappt, es gab immer eine Möglichkeit, eine Lösung und vor
allem gab es immer Hilfe durch andere Leute.
An
diesem Gedanken wollen wir festhalten.
Daran
glauben wir auch in unserem neuen Alltag zu Hause!
Oktober 2015
Oktober 2016
Donnerstag, 10. November 2016
Letzter Halt: Hamburg ! oder: Heimfinden nach Deutschland
2016/10/12
– 2016/10/17 – Hamburg, Deutschland
Dienstag der 12.Oktober 8:25 Uhr … Ankunft in Hamburg. Wir sind zurück!
Dienstag der 12.Oktober 8:25 Uhr … Ankunft in Hamburg. Wir sind zurück!
Und
doch noch nicht ganz. Wir haben Hamburg, unser allerletztes Ziel sehr bewusst
gewählt, als „Eingewöhnungsphase“ für Deutschland. Eine Stadt, die wir mögen
und kennen ohne nochmal das Gefühl zu haben, bestimmte Dinge besuchen zu
müssen. Eben nur Dasein, herumschlendern, ausschlafen, ankommen, bevor es dann
endgültig in den Süden nach „Hause“ geht.
Als
wir in Hamburg ankamen, war der Begriff Heimat für uns surreal. Unser Hirn
fühlte sich an wie „Matsch“, wir waren völlig übermüdet und emotional
aufgewühlt.
Wir versuchten den ersten Tag mit Mühe und Not wach zu
überstehen, um den Folgen des Jetlags entgegen zu wirken. Trotzdem hatten wir
die folgenden Tage ein äußerst hohes Schlafbedürfnis, was wohl nicht nur am
Jetlag, sondern vielmehr an der „emotionalen Müdigkeit“ lag.
Wir
hatten uns eine Wohnung mitten in der Stadt gemietet und ließen uns ohne Pläne
vom Großstadtleben treiben. Wir besuchten das Gewürzmuseum und erinnerten uns
bei vielen Gewürzen an die tollen Essen und Geschmäcker unserer Reise. Wir
schlenderten über den Isemarkt und staunten tatsächlich ein bisschen über die
Vielfalt der heimischen Märkte. Wir genossen das typische Fischbrötchen am
Hafen, das Mettbrötchen und überhaupt die tolle Auswahl an Backwaren. Wir
schauten im Schellfischposten vorbei, machten ein paar Erledigungen und spazierten
durch die Stadt.
Und natürlich waren wir wieder in der Kaffee-Rösterei, wo
es herrliche Kaffeespezialitäten aus fernen Ländern gab. Diesmal waren uns die
meisten Kaffeeherkunftsländer und sogar die Kaffees selber bekannt. Wir schätzen
den guten Geschmack des außergewöhnlichen Kaffees nun umso mehr, haben wir doch
unterwegs so einige besondere Kaffeeerfahrungen gemacht.
Kleine Anekdote noch am Rande: Gleich zu Beginn machten
wir Bekanntschaft mit der Polizei, als wir unser Restgeld umtauschen wollten.
Da hatte sich doch tatsächlich eine „Blüte“ untergeschmuggelt. Na toll. Da
reisen wir ein Jahr lang um die Welt, ohne geldtechnische Zwischenfälle und
dann passiert es in der Heimat.
Auch
zwischenmenschlich war Hamburg zum Abschluss nochmal eine schöne Erfahrung. So
waren wir beide überrascht wie freundlich die Menschen hier waren… vielleicht
hatten wir uns unterwegs doch ein zu klischeehaftes Bild der Deutschen zugelegt.
Hier wurden wir eines Besseren belehrt, was uns freute.
Wir begegneten einem tollen Digeridoo-Spieler der ebenfalls um die Welt gereist war und unter anderem in Mebourne gespielt hatte. Mit ihm tauschten wir ein wenig Reiseerfahrungen aus.
Dann war da noch Chris von "Chris` Kochtüte" mit einem super Geschäftsmodell, das uns zwei leckere Abendessen und eine nette Unterhaltung einbrachte.
Dann stiegen wir das letzte Mal mit vollem Gepäck in den Zug… In den 7 Stunden Fahrt in Richtung Süden nach Rheinfelden durchlebten wir sämtliche Gefühlsstadien, unsere Emotionen glichen einer Achterbahn. Wir wollten nicht nach Hause… diese Reise sollte niemals aufhören… und doch freuten wir uns alle wiederzusehen… puh, war diese Fahrt anstrengend
Wir begegneten einem tollen Digeridoo-Spieler der ebenfalls um die Welt gereist war und unter anderem in Mebourne gespielt hatte. Mit ihm tauschten wir ein wenig Reiseerfahrungen aus.
Dann war da noch Chris von "Chris` Kochtüte" mit einem super Geschäftsmodell, das uns zwei leckere Abendessen und eine nette Unterhaltung einbrachte.
Dann stiegen wir das letzte Mal mit vollem Gepäck in den Zug… In den 7 Stunden Fahrt in Richtung Süden nach Rheinfelden durchlebten wir sämtliche Gefühlsstadien, unsere Emotionen glichen einer Achterbahn. Wir wollten nicht nach Hause… diese Reise sollte niemals aufhören… und doch freuten wir uns alle wiederzusehen… puh, war diese Fahrt anstrengend
Donnerstag, 27. Oktober 2016
Fazit letzte Reiseetappe
Oktober
2016 - ein Fazit zur letzten Reiseetappe
Unseren
dritten und letzten Reiseabschnitt verbrachten wir in der lateinamerikanischen
Welt. Wir kamen hier den grössten Teil in Hostals (Pensionen) unter, zum einen
sind die hier sehr verbreitet, zum anderen war uns der persönliche Kontakt zum
„Hausherr“ (oftmals Familien) sehr viel lieber als die anonyme Hotelwelt. Und
wann immer möglich, wählten wir ein eigenes Apartment oder gar ein kleines
Häuschen. Zudem sind wir viel mobiler. Das Busnetz ist in gesamt Lateinamerika
super, der Standard der Busse aber sehr verschieden. Ab Chile sind wir wieder
viel mit Mietautos unterwegs, was definitiv unsere liebste Reiseart ist, weil
völlig unabhängig.
So unterschied sich dieser Abschnitt reisetechnisch auch
wieder deutlich von den ersten beiden Abschnitten, wo wir zuerst nur in Hotels
und anschliessend in Campern unterwegs waren.
Dazwischen
gab es eine Pause vom Reisen – Honduras!
Hier
waren wir 3 Wochen mitten im Leben von Vero und Thomas. Nicht einfach auf
Reisen, sondern an einem Ort mitten drin. Das tat unglaublich gut. Dort auch
noch Daniela, also ein Stückchen Heimat zu treffen und als Freunde wie früher
alle zusammen zu sein, war einfach toll. Es war ein sehr besonderer Abschnitt
dieser Reise. Wir verbrachten insgesamt 1 Monat in einem Land, das wir zuvor
bereits bereist hatten. Es war uns also nicht alles fremd hier und doch haben wir
viel Neues kennengelernt.
Die lateinamerikanische Kultur haben wir beide sehr ins
Herz geschlossen. Klar unterscheidet sie sich teilweise deutlich von unserer
Kultur, doch besonders die Herzlichkeit, die Offenheit und das Temperament der
Menschen hat uns hier sehr beeindruckt und wird sicher ihre Spuren
hinterlassen.
Und zu unseren letzten beiden Fazits stellen wir nun
ergänzend fest:
Alltag
Es
hat sich ein Reisealltagsgefühl eingestellt. Wir planen fast nichts mehr, sind
im Flow, lassen uns treiben und das klappt super!
Das
Gepäck
Wir
haben wirklich gut gepackt. Das stimmt auch jetzt noch!
Ein paar
Dinge wurden ausgetauscht. Jeder Handgriff nach einer bestimmten Sache sitzt. Die
Tasche ist unterdessen schnell wie nie gepackt. Wir mögen die Überschaubarkeit.
Das Budget
Wir
merken, dass wir im letzten Drittel unserer Reise gerne mal die bequemere Alternative
wählen (ein etwas besseres Hotel, doch lieber schnell fliegen als lange Busfahrten,
etc.). Das kostet auch immer ein bisschen mehr, aber wir liegen nach wie vor in
unserem Rahmen.
Körper
und Geist
Wir
brauchen nach wie vor kleine Auszeiten, die wir uns auch gerne gönnen, jeder auf
seine Art.
Reisen
bildet
Aber
klar doch! Immer noch sind wir interessiert und teilweise fasziniert an Land,
Kultur, Bevölkerung, Natur,… Und es sind es die Dialoge mit den Menschen, die
unsere Sichtweisen und Einstellungen am meisten beeinflussen und erweitern.
Europäischer
Einfluss
Auch
in Südamerika ist der europäische Einfluss immer wieder zu spüren. Je nach Land
und Region mal mehr mal weniger. In Chile
können wir sogar teilweise den deutschsprachigen Einfluss erkennen.
Der einstige
europäische Kolonialherr hat in Südamerika sehr deutlich seine Spuren
hinterlassen.
Zwischen
uns
Wir
haben uns immer noch gegenseitig so viel zu erzählen, zu diskutieren, zu
erörtern. Es wird uns nicht langweilig zusammen. Wir sind ein Team, mehr denn
je. Und uns gegenseitig wohl auch näher denn je.
Was
haben wir vermisst
Das Vermisste
wird immer weniger. Am ehesten das typische Essen von zu Hause. Ansonsten sind
wir mittlerweile an unser sehr überschaubares Hab und Gut gewöhnt. Es fühlt
sich gut an, wenig zu besitzen. Wahrscheinlich weil man weiss, dass es nur auf
Zeit ist.
Mittwoch, 26. Oktober 2016
Erkenntnis der Woche 51
Erkenntnis
der Woche in Rio de Janeiro, Brasil
In Rio gilt – weniger ist mehr. Das Auffälligste bei den Leuten
in Rio ist vermutlich wirklich, dass man selten so freizügige Menschen sieht, was
den Kleidungsstil betrifft (nicht einmal die Australier rennen so rum!). Schuhe:
maximal Flip-Flops, Shirt: bei Männern eher nein, bei Frauen manchmal und die
Hosen: (oder eher Höschen) sind doch recht knapp bemessen. Bikinis gab es fast
ausschliesslich mit Tanga und die Badeshorts der Männer waren wie bereits
beschrieben eher Unterhosen. Wir beide fielen mit unseren T-Shirts und
Bahamas-Shorts richtig auf.
Rezept 31, Rio de Janeiro, Brasilien
Suco con ananas, manga e gengibre
1 Ananas/1 Mango/2 cm Stück Ingwer/1 Limette/Zucker/Wasser/Eiswürfel
1. Früchte waschen. Blätter von Ananas sowie Kern der
Mango entfernen.
2. Früchte in grobe Stücke schneiden, Limette halbieren.
Schälen ist nicht notwendig, da der Saft noch gesiebt wird.
3. Früchte mit Ingwer mixen und etwas Wasser
hinzufügen, damit die Masse sich durch ein Sieb streichen lässt.
4. Gesiebte Fruchtmasse wieder in den Mixer und mit
Zucker (je nach Geschmack), Wasser (je nach gewünschter Konsistenz) und Eis
aufmixen.
Über den Wolken ...
2016/10/08
– Rio de Janeiro, Brasil
Ein absolutes Highlight kam noch. Wir wollten auf unserer
Reise immer einen Gleitschirmflug machen und ganz zum Abschluss, fast am
letzten Tag, machten wir dann noch einen. Es musste einfach so sein, denn sogar
das wechselhafte Wetter hat an diesem Tag perfekt gepasst.
Als wir mit unseren beiden Piloten Flavio (Karins Pilot)
und Andre (etwa einen Kopf kleiner als Geri) auf der Absprungrampe etwa 600
Meter über Rio standen, hatten wir schon ein mulmiges Gefühl, aber auch
Vorfreude auf den Flug. Eine Schrecksekunde gab es dann noch als Andre auf der
Startrampe ausrutschte, während er einem Kollegen helfen wollte und beinahe von
der Rampe gefallen wäre. Er wäre vermutlich „nur“ 3 Meter in irgendwelche Bäume
und Büsche gefallen. Es sah aber recht wild aus. Das war ja schon mal ein guter
Start und uns wurde es dann noch ein wenig mulmiger. Aber dies war alles völlig
egal, denn als wir beide in der Luft waren und Rio von oben sahen, konnten wir
nur noch staunen – einfach nur „WOW!“. Unglaublich schön. Wir beide durften ab
der Hälfte dann auch selber navigieren und übernahmen die „Steuerung“ von
unseren Piloten. Ein herrliches Gefühl, als wir zuerst über Berge und Wälder
(Rio hat den grössten Stadtwald der Erde) und dann später über Häuser und
Strände flogen. Ein großartiger Abschluss unserer Reise.
Rio, Rio
2016/10/04
– 2016/10/11 – Rio de Janeiro, Brasil
Unsere letzte Station und sicherlich auch ein Höhepunkt
war Rio. Wir haben auf unseren Reisen wohl selten eine so lockere und lebendige
Stadt wie Rio de Janeiro gesehen. Überall Cafes, Restaurants und Bars und
selbstverständlich lange Strände, wo am Wochenende Massen von Brasilianern sich
die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Hier an den Stränden wird dann der
ganze Tag verbracht, gegessen und lecker Caipirnhas getrunken und natürlich
Fussball im Sand gespielt. Selbstverständlich ist auch das „Sehen und Gesehen
werden“ ein grosses Thema hier in Rio. Man zeigt gerne und ausgiebig was für
einen tollen (oder oft auch eher weniger tollen) Körper man hat, indem man so
wenig Stoff trägt wie möglich. Dies ist manchmal ganz hübsch anzuschauen, aber
meistens doch eher skurril, wenn zum Beispiel ältere Männer bis auf eine
kleine, weisse Badehose (erinnerte eher an eine knappe Unterhose) bekleidet,
mitten durch die Stadt laufen. Wer’s mag!
Wir hatten unsere Unterkunft perfekt gewählt, denn wir
hatten ein Apartment mitten in Ipanema mit etwa 5 Minuten Fussweg zu den beiden
Stränden von Copacabana und Ipanema – einfach toll. Da auch die Metrostation in
unmittelbarer Nähe und das Busnetz ebenfalls einfach zu benutzen war, sind wir
mit dem öffentlichen Verkehr überall hin gefahren. Gefährlich war da nichts,
auch wenn man mal durch die ärmeren Favelas gefahren ist. Überhaupt waren die
Metro und die ganze Stadt extrem sauber und herausgeputzt, was natürlich an
Olympia gelegen haben dürfte. Für uns war dies natürlich wunderbar so. Auch die
in den Medien angebrachten Vorbehalte mit Zika waren in Rio selbst, längst
nicht so präsent. In der Woche, die wir in Rio verbrachten, (vermutlich da auch
noch Winter war) haben wir so gut wir keine Moskitos gesehen.
Rio ist eine Stadt die aufgrund ihrer spektakulären Lage
so berühmt ist und so machten wir uns natürlich auf zum Zuckerhut und zur
Christurstatue hinauf. Die Blicke über die Stadt waren atemberaubend, aber man
musste schon den richtigen Tag und Zeitpunkt abwarten, da das Wetter oft neblig
oder wolkenverhangen war. Auch der Besuch in einer Favela, einem Armenviertel,
war unglaublich interessant. Mit unserem Führer sich wir mitten durch die
verwinkelten Gassen gewandert – Sehr lehrreich.
Nachdem sich langsam die Tage in Rio dem Ende zu neigten
und der geplante Abflug Richtung Deutschland immer näher rückte, machte sich
auch etwas Schwermut und Trübsal bei uns breit. Wir sassen dann bei
Sonnenuntergang am Strand von Ipanema und mussten an dieses unglaubliche und
spektakuläre vergangene Jahr zurückdenken. Einfach Wahnsinn. Und jetzt wieder
zurück ins „normale“ Leben. Das konnten wir uns zu diesem Zeitpunkt einfach
nicht vorstellen...
Und so
sagen wir: Chao, Adios, Sayounara, видеть снова, ver de novo, Kia ora, sampai
lumpa, Li hai und Good bye liebe Welt.
Es gibt noch so viel mehr zu entdecken… wir kommen wieder
– ganz bestimmt!
Der Zuckerhut
So änderte sich das Wetter innerhalb von einer Minute
Caipifrutas - Caipi mit Frucht
An der Copacabana
Nationalpark Tijuca - der Stadtwald von Rio
Cristo Redendor - die Christusstatue
Escandaria Selaron
Ipanema - das Szeneviertel in Rio
Nur hier in Rio - Polizisten in Shorts
Die Favela Riconha
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