2016/09/22
– San Antonio, Argentina
Eine wunderschöne Tagestour machten wir nach San Antonio
und zu einer Estancia aufs Land. Der Ort liegt etwa 2 Stunden von Buenos Aires
entfernt und wir wurden früh morgens direkt von unserem Apartment abgeholt.
Zwar hatten wir eine Gruppenreise gebucht, aber aufgrund der Nebensaison waren
wir dennoch nur zu Zweit – super. Unser Fahrer war sehr kommunikativ und redete
die komplette Fahrt über, was aber echt unterhaltsam war.
Unser lokaler Guide in San Antonio, Juan-Manuel, war auch
ein sehr interessanter und kommunikationsfreudiger Mensch. Er wusste nicht nur
viel über die Gauchokultur, er philosophierte mit uns über Gott und die Welt
und hatte sichtlich Spass an uns (wie auch wir an ihm). Er hatte zudem sehr viel
Spass an der deutschen Sprache (die er zwar nicht wirklich sprechen konnte,
aber einige Worte in die Gespräche einbaute), so dass er immer wieder Wörter wie „Geborgenheit“ und
„Zufriedenheit“ sagte. Wenn man darüber nachdenkt, tatsächlich schöne Worte.
Neben der Innenstadt von San Antonio und einem typischen
Silberschmied zeigte uns Juan noch eine Schokoladenmanufaktur. Dann ging es auf
die Estancia aufs Land und hier schlug das Klischee dann endgültig zu. Weite
Felder mit Rindern, ein Gaucho, der die Pferde zur Koppel führt und ein
riesiges Landhaus – kitschig, aber wunderschön. Nach einem kleinen Umtrunk
begrüsste uns der Besitzer Diego, ein guter Freund unseres Guides und später
kletterten wir auf die Pferde, um mit den Gauchos einen kleinen Ausritt zu
machen. Zum Mittagessen gab es, wie könnte es anders sein, ein typisch,
argentinisches Grillbuffet mit Blutwurst und extrem leckerem Angus. Das war
definitiv nix für Vegetarier.
Zwar war vieles für die Besucher vorbereitet, jedoch
leben die Gauchos wirklich so und alles wirkte echt. Sie tragen beispielsweise
die Kleidung (Plunderhosen, Barrett) auch in der Freizeit und nach dem
Touristenprogramm ging es für die Männer wieder raus auf die Weide. Juan Manuel
erzählte uns, dass die jungen Gauchos manchmal ihr Pferd gegen ein
motorisiertes Pferd, also ein Motorrad, wechseln – um den Mädels im Dorf zu imponieren.
Die lassen sich nämlich nicht von dem romantischen Gauchoklischee beeindrucken.
Überhaupt, wie die Gauchos mit den Pferden umgehen, war einzigartig, da sie eine
ganz besondere Beziehung zu den Tieren aufbauen. Nicht mit der Knute wie die
spanischen Inquisitoren, sondern mit Reden und Gesten (Robert Redford lässt
grüssen).
Zum Abschluss nahm uns unser Guide noch mit zu sich nach
Hause und zeigte uns mit Stolz sein schönes zu Hause, was normalerweise nicht passiert.
Aber Juan Manuel erfreute sich so an unserer Geschichte, dass er uns später nochmals
schrieb, wie viel Spass er mit uns hatte und dass er sich freut ein
klitzekleines Teilchen unserer Reise sein zu dürfen. Ein toller Mensch können
wir da auch nur sagen.
Es war ein wunderschöner Tag in San Antonio - Danke Juan
Manuel, Pedro und Diego.
San Antonio ist argentinische Gaucho-Tradition
Juan-Manuel unser toller Guide
Die Estancia
Der Pferdeflüsterer
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