Donnerstag, 30. Juni 2016

Erkenntnis der Woche 35

Erkenntnis der Woche auf den Galapagos Inseln, Ecuador


Da wir viel erlebten gibt es auch viele Erkenntisse.

Erkenntnis 1: Die Tierwelt ist so beeindruckend wie die in Afrika. In Südafrika gab es die grösseren und vielleicht auch imposanteren Tiere, aber man konnte ihnen nicht so nahe sein. Eine Stunde direkt neben einem Löwen oder Krokodil zu sitzen ist dann halt nicht drin. Auf den Galapagos selber ist dies wunderbar möglich, da kein Tier aggressiv oder gefährlich ist.

Erkenntnis 2: Wir verstehen Darwin. Die Theorie der Galapagos-Finken ist bekannt und wir können die verschiedenen Finkenarten auch bestätigen (z.B. schwarze Finken wegen des Lavagesteins, grüne, gelbe). Sogar wir haben dann die Unterschiede bei den Leguanen der verschiedenen Strände und Inseln sehen können. Obwohl alle Leguane eingewanderte Tiere sind, haben sie sich je nach Inselstandort verschieden entwickelt (unterschiedliche Schwarztöne, teilweise weisse und rote Flecken).

Erkenntnis 3: Tiere belästigen auf Galapagos ist keine gute Idee. Uns wurde eine Geschichte erzählt, dass ein Tourist für ein Foto seinen Fuss in einer Siegerpose auf eine Riesenschildkröte gesetzt hatte. Das Ganze kann heraus und der Tourist wurde des Landes verwiesen und musste 15‘000 Dollar Strafe zahlen. Der Guide, der das alles gesehen hat und nicht eingeschritten ist, musste sogar ins Gefängnis. So ist das wenn man keinen Respekt vor der Natur hat. Die harten Strafen schrecken ab, schützen und ermöglichen das Erleben unberührter Natur.

Erkenntnis 4: Warum bekommen bei unserer Vulkanwanderung alle 6 australischen Mädels Sonnenbrand (und zwar teilweise richtig heftigen) und nur die beiden Deutschen nicht? Man sollte meinen, dass gerade Australier sehr sensibel mit diesem Thema sind. Nun, wir beide wurden verschont. Wohl weil uns die positive Wirkung von Sonnencreme und Kopfbedeckung bekannt ist.



Unglaubliche Tierwelt Galapagos'


La Loberia

2016/06/15 – Galapagos Archipel, Ecuador


Die Loberia war ein besonderes Erlebnis. Man kam an einen traumhaften Strand wie aus dem Bilderbuch… und da lagen ganz gemütlich die Seelöwen herum oder plantschen im Wasser. Die liessen sich durch nichts und niemanden stören, auch dann nicht, wenn man sich neben sie setzte oder legte. Es gibt nur eines, wo die lieben Lobos etwas gereizt reagieren und das ist der Kampf um den Schatten. Eine Gruppe Einheimischer hatte sich ein Sonnensegel mitgebracht und während des Aufbaus sind die Seelöwen bereits in den Schatten gerobbt. Wenn man versuchte sie zu vertreiben fauchten sie los und ignorierten die Menschen dann völlig.

Neben Seelöwen und Strand gab es wieder viele Leguane und Fregatten (die mit dem roten Hautsack). Schnorcheln konnten wir auch wieder und dabei den Meeresschildkröten nochmal ganz nah sein. Ein unvergessliches Erlebnis. 


















Die Mädels, Paco und wir

2016/06/10 – Galapagos Archipel, Ecuador


Ehrlich gesagt hatten wir ein wenig Angst als wir die Gruppenreise gebucht haben. Angst nicht deshalb wie die Reise beschaffen war (es war übrigens alle super organisiert.), sondern wegen der Zusammensetzung der Gruppe. Man stelle sich 10  laute Amerikaner oder unfreundiche Franzosen oder nörgelnde Deutsche vor… das wäre echt furchtbar. Stattdessen hatten wir 6 Australierinnen, alle zwischen 22 und 25 Jahre, die, so ist nun einmal deren Naturell, einfach sehr entspannt waren. Jess und Nicole), Sami (das Kücken, es war ihr erste grosse Reise), Gorgie und Jenna sowie Nat (hat sich ihren Lebenstraum erfüllt) waren allesamt unglaublich nett und unterhaltsam. Wir waren ein super Truppe, jeder half jedem und abends ist man dann zusammen etwas essen gegangen.

Klar, die Gesprächsthemen waren Alters- und Geschlechtsbedingt manchmal etwas frauenlastig, aber letztendlich gab es immer genug zu erzählen. Lustigerweise waren wir beide auch so etwas wie Mama und Papa der Truppe (oder Oma und Opa?), denn wir haben immer Tipps gegeben, die Essenkarten auf Englisch übersetzt oder die Initiative ergriffen wenn es nötig war. („You are the real adults here, tell us the way“)

Und dann war da ja auch noch Paco, unser Guide während der Woche, der uns zu den besten Restaurant und Bars führte. Auch sonst war Paco super, denn er wusste unglaublich viel und half wo er konnte. Allerdings hat er uns morgens immer den Fruchtsaft geklaut, der Schlingel.

Wir werden euch alle etwas vermissen, vor allem Karin hat ihre Mädels ins Herz geschlossen. 





Mittwoch, 29. Juni 2016

Der Evolution auf der Spur

2016/06/10 – 2016/06/16 Galapagos Archipel, Ecuador


Nach einer Idee von Geri würde jetzt an dieser Stelle stehen „Galapagos, wunderschön und unbeschreiblich, deshalb lassen wir die Bilder sprechen.“ Leider wurde dieser Vorschlag nicht angenommen und so gibt es dann doch den ausführlicheren Bericht.

Zur Abwechslung einmal das Fazit vorneweg. Die Galapagosinseln, eines der Paradise für Flora und Fauna, sollte einer unserer Highlights auf der gesamten Weltreise werden und so hatten wir extrem hohe Erwartungen. Diese Erwartungen wurden von dem Archipel geradezu pulverisiert. Alles was man gelesen und sich vorgestellt hatte entspricht nicht dem, was man dann vor Ort sieht. Es ist einfach nur atemberaubend – faszinierend – unbeschreiblich – paradiesisch.

Wir entschieden uns für eine Gruppenreise mit einem australischen Veranstalter, der jedoch nur kleine Gruppen zulässt. Mit uns beiden waren wir am Ende 8 Personen, 6 junge Australierinnen und 2 Deutsche, das kann ja was werden.

Der Anreisetag von Quito nach Puerto Villamil unserem ersten Stopp wurde dann doch recht lange aber trotzdem interessant. Der Ablauf war folgendermassen: Taxi zum Flughafen in Quito (45 min) - Flug nach Guayaquil (60 min) – Zwischenlandung (30 min)  – Flug nach Batra, Galapagos (3 h) – mit dem Bus über die Insel Batra (20 min) – Fähre von Batra zur Isla Santa Cruz (20 min) – mit dem öffentlichen Bus über die komplette Insel zum Hafen (60 min) – Schnellboot von Santa Cruz zur Isla Isabela (2h 30 min) – Truck zum Hotel (10 min) – FERTIG. Was für eine interessante Odysee, haben wir unterwegs doch tolle Natur und Tiere wie Delfine und Seelöwen gesehen.

Isla Isabela
Die ersten Tage verbrachten wir auf der grössten Insel des Archipels, aber gleichzeitig auch eine der ursprünglichsten. Die erste Tour hatte es gleich in sich – eine Wanderung bei gefühlten 35 °c auf den Vulkan Sierra Negra. Nachdem wir zuvor noch kurz im Giant Tortoise Breeding Center und bei den Flamingos einen Zwischenstopp einlegten, gings mühsam auf den Vulkan. Oben angekommen denkt man sich dann erst mal, ok schön Aber das Highlight kam dann: Ein Lavafeld, wo der Vulkan 5 Jahre zuvor ausgebrochen war. Hier konnte man schwarze Lavafelder, federleichtes Gestein und Lavakaktusse bestaunen. Toll. Nachmittags gings dann zur Abkühlung mit Paco in die nahegelegene Laguna. Nachdem die australischen Mädels von der Wanderung so fertig waren, sind nur Paco und wir zum Schnorcheln. Was soll man sagen, wenn manzusammen mit Rochen, Pinguinen und Seelöwen schnorcheln kann und die Robben um einen herum schwimmen und zum Spielen animieren. Ein unglaubliches Erlebnis.

Der zweite Tag konnte das sogar noch toppen, denn auf unserer Tintoreras-Tour konnten wir wieder eine unfassbare Unterwasserwelt bestaunen. Dieses Mal wieder mit Rochen und Seelöwen, aber auch mit Meeresschildkröten die ohne Angst um uns herumschwammen. Als wir dann durch einen engen Lavakanal schwammen und uns Seelöwen und Riffhaie (keine Angst, nur „kleine“ Haien mit 3 Metern Länge) entgegenkamen, hatten wir richtige Gänsehaut.

Wir dachten uns, erholen können wir wieder auf dem Festland und so starteten wir nachmittags noch eine Fahrradtour zu der Wall of Tears, einer Ruine der ehemaligen Strafgefangenenkolonie. Der Weg ging vorbei an wunderschönen Stränden und tollen Landschaften. Und wenn man genau hingesehen hatte, konnte man auch einige bewegliche Steine sehen. Moment mal, das waren ja gar keine Steine sondern unsere ersten Riesenschildkröten in freier Wildbahn. Super.

Leckeres Essen und gemütliche Bierchen abends am Strand sind natürlich selbstverständlich. Am dritten Tag sind wir wieder mit dem Schnellboot zurück zur Isla Santa Cruz.

Santa Cruz
In Santa Cruz ging es ins Hochland zu den Riesenschildkröten. Da gerade Saison für Guaven war und die Schildis diese Früchte abgöttisch lieben, waren viele von ihnen unterwegs. Das Schöne auf den Galapagos ist, dass die Tiere wirklich gut (auch vor den Touristen) geschützt werden. Ausserdem haben fast alle Tiere keine natürlichen Feinde. Diese beiden Punkte bedingen, dass beispielsweise die Giant Tortoise, die Riesenschildkröten, eben auch keine Angst vor Menschen haben, sich natürlich verhalten und direkt auf einen zumarschieren. Ein schöner Ausflug zumal wir von unserem Naturführer noch einiges lernen konnten. Später sind wir noch ins Darwin Center und konnten so noch mehr lernen. Nachmittags ist Geri noch auf eigne Faust zu den „Las Grietas“ gewandert, dies sind „Risse“, also kleine Schluchten in der Landschaft.

Tags drauf sind einige australische Mädels inklusive Geri zur wunderschönen Lagune der Tortuga Bay gepilgert. Mittags sind wir dann auf die dritte Insel nach San Christobal gefahren.

San Christobal
Paco sagte uns vor der Ankunft auf San Christobal „Ich hoffe ihr habt noch nicht genug von Seelöwen.“ Hatten wir nicht, aber warum sagt der sowas. Nun, die Insel ist wirklich voll von Lobos del Mar wie sie im Spanischen heissen. Es ist so lustig die Tiere zu unterschiedlichen Zeiten zu beobachten. Wie z.B. das Alphamännchen seine Konkurrenten vertreibt oder die Robben sich gegenseitig anmaulen, nur weil der eine den anderen beim Schlafen stört.

Tags darauf sind wir dann zum Seelöwenstrand – Loberia – um einen relaxten Tag zu verbringen. Der Abschluss unseres Aufenthaltes war das Interpretation-Centre sowie Darwins Bay. Hier hat ein gewisser Herr Charles D. zum ersten Mal die Galapagos-Inseln betreten und dann irgendwelche Bücher geschrieben.

Mittags ging dann unser Flieger zurück nach Quito und wir sind diesesmal mit zwei weinenden Augen ins Flugzeug gestiegen. Galapagos war ein Traum!



Isla Isabela




Wandertour auf den Vulkan Sierra Negra





Erste Schnorcheltour ...

... mit spielenden Seelöwen


Alle Sitzmöglichkeiten sind belegt

Las Titoreras - ein Paradies für maritimes Leben








Enge Lavakanäle zum Snorcheln

Snorcheln mit Haien.



Fahrradtour zur El Muro de las Lagrimas (Wall of Tears)

Riesenschildkröte in der Wildnis



Riesenschildkröten auf Isla Santa Cruz




Pelikan an der Tortuga Bay



Lobos del Mar oder Seelöwen auf Isla San Christobal


Dawins Bay